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Mein erster Ultralauf

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Wie kann ich 71 km in einen kurzen Text packen. Unmöglich, aber ich gebe mir Mühe.

 

Leider war es mir nicht möglich, dass 100km-Ziel am 6. Oktober zu erreichen, dennoch bin ich glücklich und stolz bei meinem ersten Ultralauf wenigstens die kürzere Distanz in ordentlichen 7:30h beendet zu haben.

 

Bis auf das Briefing am Vortag und dem Fackellauf um 5.20 Uhr vor dem Start lief auch hier in Rothenburg alles ähnlich wie bei einem Marathon ab. Mit 250 Teilnehmern über die 4 Distanzen (50-, 71-, 100km und 100 Meilen) waren wir aber schon ein kleinerer verrückter Haufen. Nach dem gemeinsamen Lauf zum Start inklusive Aussendung durch einen Ritter ging es dann um 6 Uhr los.

 

Die ersten Kilometer rollte eine längere Stirnlampenflut durch das nächtliche Taubertal. Der Sonnenaufgang war herrlich und ab km 17 hatte ich dann neben meinen Lauffreunden Martin und Ralf auch Benny als Fahrradbegleitung, an meiner Seite.

 

Die ersten Probleme kamen für mich allerdings sehr früh. Mein Muskelfaserriss in der linken Wade, den ich zwei Wochen vorher hatte, ist noch nicht hundertprozentig behoben. Machen konnte ich aber eh nichts mehr, da musste ich nun durch.

 

Ab km 35 hatte ich dann mein erstes größeres Tief. Fünf km vorher hatte ich Dank einem gesalzenen Kartoffelbrei und meiner lieben Ehefrau Selina, Katha und Benny ein richtiges Hoch. DANKE für eure Unterstützung.

 

Beim Marathon lagen Martin und ich uns Arm in Arm. Ich konnte mich danach auch etwas „frei laufen“ und bis zum ersten Ziel in Bad Mergentheim (50 km) wieder Anschluss finden. Allerdings merkte ich bis dahin, dass wir doch etwas schneller als geplant angelaufen sind. Nicht viel, aber ein bisschen weniger hätte mir sicherlich gut getan. Zum Beispiel hätte ich mir an den Verpflegungsstationen mehr Zeit lassen können. Getrunken habe ich meiner Meinung nach ausreichend, aber gegessen habe ich über den Lauf verteilt definitiv zu wenig.

 

Durch das kurze Hoch und der Tatsache, dass ich 50 Kilometer bereits im Training gepackt habe, war das Minimalziel Tauberbischofsheim (71km) zu erreichen. Eine Medaille musste sein. Sollte ich bis dahin aufgeben stände ein DNF für did not finish in der Ergebnisliste.

 

Ralf konnte ich bei km 51 nicht mehr folgen, Martin ab 55. Beide kamen in starken 10:10 bzw. 10:30h ins 100-km-Ziel in Wertheim. Das sollte mir leider nicht gelingen. Meine Formkurve ging ab km 60 in den Keller. Mit starken Schmerzen im rechten Fuß und Schienbein entschied ich mich eine Weile zu gehen.

 

Angi, eine weitere neue Lauffreundin, baute mich zwar etwas mit meiner Lieblingsmusik auf und wollte mich auch dazu bringen es durchzuziehen, aber ich hatte einen Deal mit Selina. Wenn es nicht mehr geht und die Gesundheit gefährdet ist, ist Schluss. Daran wollte ich mich halten.

 

Als mich Benny dann gehend fand – er war über den Tag verteilt 110 Km auf dem Bike und unterstützte Ralf, Martin und mich – informierten wir unsere Mädels.

 

Nach der Verpflegungsstation bei km 65 ging es dann wieder besser. Mit dem Ziel in Tauberbischofsheim vor Augen bekam ich zwar keine richtig zweite Luft mehr, aber es war auszuhalten. Ich war froh und erleichtert nach 71 km in 7:30h dieses Teilziel zu erreichen.

 

Learning by doing könnte man diesen Lauf bezeichnen. Nur mit einem exakt gesunden Körper ist eine Topleistung möglich. Auch an meinem Verhalten während des Laufs muss ich etwas ändern. Aber hey, in der Ultraszene bin ich jetzt ja noch ein junger Läufer. Das war sicherlich nicht mein letzter. DANKE an Hubert Beck für die Orga dieses tollen Events. 2019 hoffe ich dann die 100 zu bestehen und auch zum Ritter von Rothenburg geschlagen zu werden.

 

Bis dahin

 

Viel Spaß beim Sporteln!

 

Euer Parzi

 

 

Hier ein kurzes Update. Ich bin aufgrund der Vorbereitung auf den Ultra noch nicht dazugekommen großartig bei Firmen auf www.spendenläufer.de aufmerksam zu machen. Durch die Verbreitung über WhatsApp und facebook sind aus meinem Freundes- und Bekanntenkreis mittlerweile Spenden in Höhe von 937,00 Euro zu erwarten . Vielen DANK! Ich bin einfach nur baff und freue mich riesig.