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Mein Marathoncomeback nach über drei Jahren ist geglückt. Am Sonntag, 29. Mai konnte ich den Frankenweg-Trail mit 1500 Höhenmetern von Gößweinstein nach Gasseldorf und zurück in 5 Stunden und 35 Minuten bewältigen. Das ist zwar mein langsamster, aber dafür im Nachgang einer der tollsten sportlichen Momente meines Läuferlebens.

 

Um 6.15 Uhr wurde ich von Werner, einem erfahrenen Ultraläufer aus meinem Nachbarort abgeholt. Kurz vor dem Startort Gößweinstein ist mir dann leider aufgefallen, dass ich meine Laufuhr zuhause vergessen habe. Ich habe mich zwar kurz geärgert, aber mir auch gedacht, dass die Zeit heute ja eh keine Rolle spielen wird und ich ja einfach eine App am Handy starten kann. Gleich vorneweg, das hat nur bedingt geklappt. Die App hat mir zwar mit 41 km fast eine Marathonstrecke aufgezeichnet, aber der Weg ist nicht richtig abgebildet und ich bin nur 2:40 gelaufen. Streckenrekord würde ich mal sagen.

 

Kurz vor dem Start um 7.30 Uhr war die Zeit der Michaels. Erst begrüßte mich der Organisator Michael, ein weiterer Michael übergab mir meine Startnummer und da ich auch noch mein Startnummernband daheim im Schubber hatte, gab mir ein weiterer Laufkollege namens Michael sein zweites. Ach ja, und ich heiße ja auch noch so 😊 Zufälle gibt’s! Auf jeden Fall habe ich schnell gemerkt, dass die letzte Laufveranstaltung schon sehr lange her und die Routine der Vorbereitung weg ist.

 

Offiziell waren 100 Teilnehmer auf die Marathonstrecke gemeldet. Davon waren allerdings nicht alle da und es sollten am Ende auch nur 49 finishen. Ich, verrückt wie ich bin, habe mich im März nachdem die 30kmLäufe so gut geklappt haben vom Halbmarathon auf den Marathon umgemeldet. Also vor meiner Corona-Infektion und dem anschließenden Stop & Go in meiner Vorbereitung. Es war also ein großes Abenteuer, worauf ich mich da einließ. Denn so viele Höhenmeter bin ich in meinem Leben nicht mal ansatzweise gelaufen. Außer bei dem Testlauf der Ultratrailer Mitte März.

 

Der Start und erste km waren geprägt vom Einschalten der App und vom Zurechtfinden im Teilnehmerfeld. Ab km 2 ging es dann über viele Treppenstufen runter ins Tal. Der Trail wurde dieses Jahr erstmals dahingehend geändert, dass wir zum Hummerstein oberhalb von Gasseldorf laufen durften und von dort aus genau die gleiche Strecke zurück. Ergo, ab km 40 sollte es dann nur noch hochgehen. Im Tal sind wir dann ein paar km in einer größeren Gruppe bis zur ersten Verpflegungsstation beim km 8 gelaufen. An sich fühlte sich das recht flott an, aber ich wollte nicht abreißen lassen. Man konnte sich zwar gut an den Schildern des Frankenweges orientieren, aber ich wollte nicht doch mal eine Abzweigung verpassen. Also verfolgte ich meine Mitstreiter an hinterster Position.

 

Danach sollten die ersten positiven Höhenmeter kommen. In der sogenannten Riesenburg, einem phänomenalen Felsen, ging es über viele Stufen nach oben und von dort aus auch durch die Wälder, Wurzeln, Gestein weiter. Nach 10 km kam ich auch, erstmals beim Gehen, denn laufen kann man diese Anstiege in meinen Augen nicht, mit anderen Läufern ins Gespräch und neben erfahrenen Trailläufern, waren da auch Newcomer wie ich selbst dabei. Das beruhigte mich zwar etwas, jedoch merkte ich auch, dass ich mal wieder sehr weit im vorderen Feld dabei bin. Vor allem in flachen Bereichen und bergab gab ich etwas Gas, sodass ich auch schnell an der Spitze der Gruppe und irgendwann auch tatsächlich alleine lief bis ich den nächsten Läufer begegnete und mit ihm einige km lief.

 

Ab der Muschelquelle kurz nach km 18 war ich dann bis zur Wende am Hummerstein an sich alleine. Aber nun kamen mir, wie zuvor die gestarteten Halbmarathonläufer, auch die vorderen Marathonläufer entgegen. Meine grobe Schätzung, dass ich zu diesem Zeitpunkt in den Top20 bin bestätigte sich dadurch. Es lief weiter ziemlich gut, fast schon zu gut. Die erste Hälfte absolvierte ich dennoch für einen Marathon in sehr langsamen 2:27, aber ich absolvierte hier ja keinen flachen sondern einen sehr welligen und kräfteraubenden Marathon.

 

Km 25 war mein Schockmoment an diesem Tag. Kurz nach der Muschelquelle bei Streitberg grüßten mich abwärts zwei Wanderer und wünschten mir „Viel Glück“. Beim Vorbeigehen drehte ich mich zu ihnen um zu danken, doch in diesem Moment knickte ich mit dem rechten Fuß um. Ich schrie kurz auf und dachte „Mist. Jetzt sind die Außenbänder durch.“ Aber es tat an sich nicht weh und so joggte ich kurz weiter. Ohne größere Probleme. Für mich war darauf aber erstmal so gut wie Schluss. Meine Konzentration, mein Tritt, alles schien mit diesem Moment weg zu sein. Kurz darauf musste ich das Wandern beginnen und das für eine sehr lange Zeit.

 

Bei der Verpflegungsstation bei km 30 dachte ich ans Aufhören, aber ich nahm einfach erstmal alles zu mir. Apfelschorle, Banane, Riegel, salzige Kekse. Ich ging einfach weiter. Die nächsten km sollte es vor allem wieder über Stock und Stein nach oben gehen. Also weiter gehen. Erst nach der Oswaldhöhle und Riesenburg kam ich bei der Verpflegung bei km 34 kam wieder in einen Laufrhythmus. Mein Fahrer Werner überholte mich an diesem Stand und ich verfolgte ihn dann wieder auf der langen Geraden, die wir bereits anfangs gelaufen sind. Auf den letzten vier km fand ich dann noch einen Laufkollegen mit dem ich vor allem den Berg hoch nach Gößweinstein gemeinsame Sache machte, sodass wir beide dann trotz Regen auf dem letzten Abschnitt, nach 5:35 ins Ziel kamen.

 

Was für ein verrücktes Ding. Richtig irre. Ich konnte nach über 3 Jahren wieder einen Marathon finishen und dann auch noch so ein Brett. Ich bin richtig happy. Im Ziel gab es dann Kuchen, Getränke… ich konnte so dann zuhause auch „nur“ einen Gewichtsverlust von 2 kg feststellen. Der Muskelkater hält sich noch in Grenzen. Der Stolz überwiegt eh jeden Schmerz.

 

Vor drei Jahren bin ich 71 km gelaufen, jetzt diesen Trail. Bin ich jetzt eigentlich Ultra- und/oder Trailläufer, obwohl ich ja einst ein flacher, zügiger Straßenläufer war? Egal. Es hat Spaß gemacht. Die Regel werden diese Läufe sicherlich nicht. Oder doch? Ich weiß es nicht. Hat schon Spaß gemacht, aber das kann ich jetzt auch nur schreiben, da die letzten km besser wurden und ich ins Ziel kam. Ich bin gespannt, welche Abenteuer auf mich demnächst zukommen.

 

Bis dahin

 

Viel Spaß beim Sporteln!

 

Euer Parzi

 

Schon ewig keine Medaille mehr für ein Laufevent erhalten

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Diese zwei Begriffe sollten einfach nicht zusammenpassen, treffen bei mir aber leider voll zu. Von Mittwoch auf Donnerstagnacht sind wir vergangene Woche gen Gardasee aufgebrochen. Als Allergiker, bei dem jeder Baum beim Blühen den Erzfeind darstellt, muss ich in der Frühjahrszeit ab März eine Tablette täglich nehmen und dann ist es eigentlich auch gut damit.

 

Aber nicht dieses Jahr. Bereits auf dem Weg über den Brenner merkte ich, dass dieses Jahr wieder so ein Jahr wird. In den Tagen in Italien wurde es von zusehends schlimmer. Laufen war aber dennoch möglich. Den Urlaub konnte ich aber dank laufender Nase, Niesen, anschwellendes und tränendes Auge und am Ende auch noch ein blöder Husten, der sich auch noch auf die Stimmbänder legte, nicht richtig genießen. Das war sehr schade. Waren wir mit Freunden und den Kindern zum ersten Mal in dieser Konstellation am Lago di Garda.

 

Aber was solls. Bleiben wir positiv. Es gibt deutlich schlimmeres im Leben als ein paar weitere Tage Laufpause für die Gesundheit! Die Ruhe gönne ich mir bevor im Frühling dann wieder richtig lange Dinger anstehen. Ob es jetzt allerdings schon im Mai mit den 50 Kilometern klappt…. Ich weiß es nicht, aber es muss auch noch nicht sein.

 

Bis dahin

 

Viel Spaß beim Sporteln!

 

Euer Parzi

 

Anbei ein Bild aus dem „Laufurlaub“

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Leider hat auch mich Corona erwischt. Allerdings merkte ich nichts davon. Häusliche Quarantäne war dennoch für 10 Tage angesagt und somit konnten in dieser Zeit keine Kilometer gesammelt werden.

 

Morgen starte ich also wieder eine Runde und werde dann auch die 500 Jahreskm voll machen – bin also im Soll mein gestecktes Ziel 2000 Kilometer in 2022 zu laufen, ach was, machen wir einfach 2022 km in 2022!

 

An dieser Stelle möchte ich mal auf den Blog von Matthias Kimpel aus Bayreuth aufmerksam machen. Finde den sehr gut: https://www.stadtlandwald.run/ - nicht nur weil er mich interviewt hat https://www.stadtlandwald.run/p/interview-mit-michael-parzefall.html Schaut euch das einfach mal an.

 

Ich wünsche weiterhin allen nur das Beste, gute Gesundheit und dazu noch schöneres Wetter. Bei mir schneit es gerade ohne Ende – auch das ist kein Aprilscherz.

 

Bis dahin

 

Viel Spaß beim Sporteln!

 

Euer Parzi

 

Anbei ein Bild von stadtlandwald.run

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Am 23. April findet erstmals der https://ultratrail-fraenkische-schweiz.de/ statt. An diesem Tag geht es für 120 Läuferinnen und Läufer 65 Kilometer durch die Fränkische Schweiz mit 2.500 Höhenmetern. Für mich der absolute Wahnsinn! Seit Samstag, 12. März erst recht.

 

An diesem Tag fand einer der beiden Testläufe über eine Teilstrecke statt. Ich suchte mir als Nicht-Trail-Läufer, der nur wenige Höhenmeter ins Training einbaut, die 30 Kilometer ab meinem Heimatort Ebermannstadt aus – immerhin mit 1.000 Höhenmeter. Aber die sollten es für mich in sich haben.

 

Kurz vor 13 Uhr ging ich also ohne zu wissen was mich erwartet zum Treffpunkt an den Marktplatz. Hinter einer Eisdiele sah ich dann schon 5, 6 Läufer in entsprechender Kleidung. Hier bin ich also richtig. Am Ende waren wir 30 Leute. Kurzes Aufstellen zum gemeinsamen Bild, kurze Erklärung der Strecke, die ich trotz Einheimischenstatus natürlich nicht kannte und los ging es. Anfangs noch relativ flach und auch zügig aber das änderte sich schnell.

 

Der erste Anstieg ging schon einmal in ein Stück Wald, das mir dann schon richtig fremd erschien. Da der Weg nicht abgesteckt war blieben wir ein paar Mal stehen um die Organisatoren des „Trainingslaufes“ nach dem Weg zu fragen. Uhr drückte ich da natürlich immer aus. 1. Fazit nach dem Lauf: Das kann ich mir beim Trailrunning wirklich sparen. Zeit ist hier mal das unwichtigste – für mich ging es irgendwann ums Überleben. Aber dazu komme ich noch.

 

Bis Muggendorf ging es ziemlich wellig und hinter der Burgruine Neideck nach Trainmeusel auch hoch hinaus. Aber alles gut laufbar und in entspannter Gruppe auch sehr unterhaltsam. Dann ging es steil ins Tal. Das fühlte sich nicht gut an, da dachte ich noch, bitte lass es bald wieder bergauf gehen. Das ließ auch nicht lange auf sich warten und bald kam Erkenntnis/Fazit Nr. 2: Hiken!

 

Ich war immer noch in der Spitzengruppe unterwegs und merkte dann, dass dieser Lauf nicht „durchgelaufen“ wird. Bei den Anstiegen auf der anderen Talseite wurde „power gehikt“, also schnelles Gehen. Laufen, Joggen oder wie immer man das nennen möchte wäre auch gar nicht möglich gewesen.

 

Ab km 14/15 fand sich dann eine Gruppe von vier Läufern und einer Läuferin, die alle ultraerfahren waren. Und ich mitten drin und mit am Gas geben. Über Wurzeln, Äste, Laub, bergan, bergauf bis ich kurz vor km 20 beim Powerhiken nicht mehr hinterherkam. Leider war ich dann auf Höhe des Anstiegs alleine und sah nicht mehr in welche Richtung meine Laufkollegen gegangen sind. Die Karte wollte ich mir zwar vorher runterladen, aber das hat irgendwie nicht geklappt.

 

Frei Schnauze ging es dann für mich durch den Wald bis ich an eine Straße bei Oberfellendorf kam. Ich war tatsächlich kurz am Überlegen, ob ich nicht einfach ins Tal laufe um dort eine meiner gängigen flachen Routen auf Asphalt zurückzulaufen. Ne, das kannst jetzt nicht bringen, dachte ich mir und bog rechts in den Wald. Es sah nach einem Trail aus und welche Berge/Anstiege noch mitgenommen werden sollten wusste ich ja und ein bisschen kenne ich mich hier ja aus.

 

Jeden Wanderer fragte ich, ob hier schon Läufer durchkamen und tatsächlich, es war so. Ich bin ihnen also auf der Spur, dachte ich. Wandern war dann phasenweise auch für mich angesagt. Dann kam ich zum letzten Berg, dem Hummerstein über Gasseldorf. Doch was sehe ich da, eine Fata Morgana? Mein Tauf- und Laufbruder Tim auf einem Mountainbike? Kurzer Small Talk und dann wurde es noch skurriler. Die Spitzengruppe kam von hinten angerauscht. Ich verabschiedete mich schnell von Tim und sprang den Zug bis ins „Ziel“ in Ebermannstadt wieder mit auf. Wie sich herausstellte bin ich ziemlich die geplante Route gelaufen, nur mit einer Verkürzung von eineinhalb Kilometer.

 

Nach 28,1 km und laut Uhr tatsächlich 1.000 Höhenmetern war für mich dieser wilde Ritt vorbei. Glücklich und erleichtert, dass ich das geschafft habe verabschiedete ich mich von den mitkrassesten Läufern, die ich bisher kennen lernen durfte. Aus einem Trainingslauf wurde für mich ab km 20 ein Wettkampf – aber nur gegen mich selbst - und ich konnte das Ding wenigstens finishen.

 

Die Zeit beim Trailrunning ist wirklich egal. Vom Kilometerschnitt war es der langsamste meines Lebens, aber noch nie bin ich so viele Höhenmeter geballert. Fazit 3, 4, 5 sehen außerdem so aus. Zu viel angehabt, falsches Schuhwerk, zu schwerer Trinkrucksack… habe wieder viel gelernt.

 

Viel Spaß am 23. April an die Veranstalter um Florian Tröger und Werner Schlund. Ihr seid ein cooles Team. Und wie gesagt, ich habe Zeit und werde euch beim Aufbau gerne helfen.

 

Bis dahin

 

Viel Spaß beim Sporteln!

 

Euer Parzi

 

Anbei ein Bild von km 14/15 vor der Oswaldhöhle. Da war ich noch top drauf

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Mir fehlen ehrlich gesagt die Worte, was sich da gerade in der Ukraine abspielt. Ja, ich weiß dieses Thema hat nichts mit Laufen zu tun, aber es betrifft und schockiert uns alle bzw. sehr viele. Dieser Krieg stellt sogar Corona in den Schatten. Ich kann wirklich nicht mit Worten beschrieben, wie traurig mich das Ganze macht.

 

Das Laufen, der Job und die Familie lenken mich zwar ab, aber die Angst vor Mehr ist dennoch da. Doch auch hier versuche ich optimistisch und positiv in die Zukunft zu blicken. Es tun sich gerade wieder viele Menschen hervor, die in dieser Zeit ehrenamtlich tätig werden und z. B. Pakete für die Ukraine sammeln. Jedem einzelnen vielen DANK!

 

Nun, doch noch kurz zum Laufen. Bei mir läuft es tatsächlich im wahrsten Sinne des Wortes sehr gut. Konnte bereits zweimal über 30 km laufen. Der zweite 30er war sogar alleine und mit Höhenmetern. Mental fühle ich mich dabei sehr gut.

 

Für den guten Zweck war ich nun bereits über 400 Kilometer unterwegs und die Spenden-Hochrechnung beträgt ca. 360 Euro. VIELEN LIEBEN DANK!

 

Der Wien-Marathon ist aufgrund von anhaltenden Krankheiten meines Freundes, den ich begleiten wollte aktuell kein Thema. Aber vielleicht laufe ich einfach so einen Marathon bei mir in der Fränkischen, 50 km im Mai wären auch cool. Mal schauen, in der Natur stehen einem alle Wege offen.

 

Bis dahin

 

Viel Spaß beim Sporteln!

 

Euer Parzi

 

Anbei ein Bild von einem Familien-Kurzurlaub an den Altmühlsee – Umrundung inkl. Vogelinsel